Unsere diesjährige Mehrtagesfahrt stand unter keinem guten Stern. Ein unbekanntes Virus (Covid 19) hat sich um den ganzen Erdball verteilt und somit auch unsere Fahrt nach Magdeburg beeinträchtigt. Tage vor der Abreise ging eine nach der anderen Abmeldung ein. Doch 24 Zuversichtliche ließ dies unbeeindruckt und wir machten uns auf die Reise nach Magdeburg trotz des Wissens, dass das Spiel als Geisterspiel ausgetragen werden sollte. Doch nach und nach zeichnete sich ab, dass das Spiel ganz abgesagt wurde, zu diesem Zeitpunkt eine Reise innerhalb Deutschlands noch möglich war, was eine Woche später undenkbar gewesen wäre.
Wir Unerschrockenen starteten also am Freitag, 13. März 2020 in Sprendlingen gegen 8.00 Uhr mit Zustiegsmöglichkeiten in Wolfsheim sowie in Stadecken-Elsheim. Plötzlich und unerwartet war unsere Schriftführerin Stephanie Schmidt die Reiseleiterin, da außer Elke Franz alle Vorstandsmitglieder (zum Teil kurzfristig) Zuhause blieben.
Ohne Staus ging die Fahrt Richtung Magdeburg und am Rasthof, wo wir unsere zünftige Brotzeit einnahmen, war zu erkennen, dass wenige Menschen unterwegs waren. Hier trafen wir allerdings unerschrockene Nürnberger Fans, die auf der Fahrt nach Hamburg waren, um das abgesagte Spiel gegen St. Pauli auf der Reeperbahn ausgelassen zu feiern.
Mit viel Musik sowie Gesang und einigen Bierchen war die Weiterfahrt mehr als kurzweilig.
Gegen 16 Uhr erreichten wir das Hotel Intercity Magdeburg. Den Abend ließen wir gemeinsam in geselliger Runde im Brauhaus Hummels bzw. in der Hotellobby ausklingen.
Am Samstag nach dem Frühstück trafen wir uns pünktlich zur geplanten Stadtrundfahrt. Zunächst verschafften wir uns einen Überblick mit dem Bus und im Anschluss ging´s zu Fuß in den Dom. Dem Stadtführer gelang es, durch seinen Witz und Humor uns kurzweilig Geschichte rund um die Stadt zu vermitteln.
Da in ganz Deutschland ab diesem Wochenende bis auf weiteres alle Fußballspiele abgesagt wurden, konnte der restliche Nachmittag individuell gestaltet werden. Da es sonnig, aber kalt war, lud die Stadt bzw. das Elbeufer zu einem Bummel ein.
Der Fanshop von Magdeburg war auf alle Fälle ein Anlaufpunkt. Für das jetzt nicht stattfindende Spiel hatten sie eigens einen Schal auf den Markt gebracht, der von unseren Begleitern einen reißenden Absatz zur Erinnerung an das nicht stattgefundene Spiel fand. Zum Schlafenstrunk traf sich die Gruppe an der Hotelbar, wo in geselliger Runde der ein oder andere Cocktail getrunken wurde.
Bevor wir am Sonntag nach dem Frühstück die Heimreise antraten, war noch eine Besichtigung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg geplant. Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist ein Ort des Staunens: Die weltlängste Überlandbrücke und die gigantischen Hebewerks- und Schleusen-Konstruktionen stehen neben naturbelassenen Auen-Urwäldern. Spannend erzählte uns der Reiseleiter von dem Wasserstraßenkreuz und es war ihm nicht zu viel, alle Fragen zu beantworten.
Danach ging es erstmal auf die Autobahn, um einige Kilometer Richtung Heimat zu fahren. Bei Wein und Kaffee verspeisten wir Dosenwurst und Kuchen um gestärkt die letzten Kilometer nach Hause zu schaffen. Leider kamen wir durch einen Unfall in einen Stau und mussten so fast eine Stunde stehend auf der Autobahn verbringen. Doch irgendwann war auch das durchgestanden. Trotz aller Widrigkeiten hatten die Teilnehmenden -denke und hoffe ich- Spaß an der Fahrt.
Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die nächsten Wochen eine solche Reise nicht mehr zuließen, geschweige denn gesellige Runden in Freundeskreisen. Deshalb sind wir doppelt froh und dankbar, die Fahrt durchgeführt zu haben, zumal wir eine sehr disziplinierte und harmonische Truppe waren.